Es war einmal eine Witwe, die hatte zwei T?chter und einen kleinen Sohn.

Eines Tages sagte die Mutter zu den T?chtern: ?Verwahrt mir das Haus gut!

Ich will zur Gro?mutter gehen mit eurem kleinen Bruder.? Die T?chter

versprachen es. Dann ging die Mutter weg. Unterwegs begegnete ihr ein Panther

und fragte, wohin sie gehe. Sie sprach: ?Ich will mit meinem Kind zu meiner

Mutter gehen.? ?Willst du nicht ein bi?chen ausruhen?? fragte der Panther.

?Nein?, sprach sie, ?es ist schon sp?t, und der Weg ist weit zu meiner

Mutter.

? Aber der Panther lie? nicht ab, ihr zuzureden, und schlie?lich gab sie

nach und setzte sich am Rand des Wege nieder. ?Ich will dir deine Haare ein

bi?chen k?mmen?, sprach der Panther. So lie? sich die Frau vom Panther die Haare

k?mmen. Wie er ihr aber mit seinen Krallen durch die Haare fuhr, da ri? er ihr

ein Stück Haut ab und fra? es. ?Halt!? schrie die Frau. ?Das tut weh, wie du

mich k?mmst!? Aber der Panther ri? ihr ein noch viel gr??eres Stück Haut ab. Nun

wollte die Frau um Hilfe rufen. Da packte sie der Panther und fra? sie auf.

Dann wandte er sich zu ihrem S?hnchen und bi? es auch tot. Er zog die

Kleider der Frau an und tat die Knochen des Kindes, die er noch nicht gefressen

hatte, in ihren Korb. So ging er nach dem Haus der Frau, wo die beiden T?chter

waren, und rief zur Tür hinein: ?Macht auf, ihr T?chter! Eure Mutter ist

gekommen.? Sie aber sahen zu einer Spalte heraus und sprachen: ?Unsre Mutter hat

keine so gro?en Augen.? Da sagte der Panther: ?Ich war bei der Gro?mutter und

habe gesehen, wie ihre Hühner Eier legen; das hat mich gefreut, und deshalb habe

ich so gro?e Augen bekommen.? ?Unsre Mutter hat keine solchen Flecke im

Gesicht.? ?Die Gro?mutter hatte kein Bett, und da mu?te ich auf Erbsen schlafen;

die haben sich mir ins Gesicht gedrückt. ?

Unsre Mutter hat nicht so gro?e Fü?e.? ?Dummes Gesindel! das kommt vom

langen Laufen. Macht jetzt rasch auf!? Da sagten die T?chter zueinander: ?Es mu?

wohl unsre Mutter sein? und machten auf. Als aber der Panther hereinkam, da

sahen sie, da? es doch nicht ihre rechte Mutter war. Abends, als die T?chter

schon im Bett waren, da nagte der Panther noch an den Knochen des kleinen

Jungen, die er mitgebracht. Da fragten die T?chter: ?Mutter, was i?t du da??

?Ich esse Rüben?, war die Antwort. Da sagten die T?chter: ?Mutter, gib uns auch

von deinen Rüben! Wir haben solchen Hunger.? ?Nein?, war die Antwort, ?ich gebe

euch keine. Seid ruhig und schlaft!? Die T?chter aber baten so lange, bis die

falsche Mutter ihnen einen kleinen Finger gab. Da sahen die M?dchen, da? es der

Finger von ihrem Brüderchen war, und sie sagten zueinander: ?Wir wollen eilig

fliehen, sonst fri?t sie uns auch noch.? Damit liefen sie zur Tür hinaus,

kletterten auf einen Baum im Hof und riefen der falschen Mutter zu: ?Komm

heraus!

Wir k?nnen sehen, wie der Nachbarsohn Hochzeit macht.? Es war aber mitten

in der Nacht. Da kam die Mutter heraus, und wie sie sah, da? sie auf dem Baum

sa?en, da rief sie ?rgerlich: ?Ich kann ja doch nicht klettern.? Da sagten sie:

?Setz' dich in einen Korb und wirf uns das Seil zu, so wollen wir dich

heraufziehen!? Die Mutter tat, wie sie gesagt. Als aber der Korb in halber H?he

war, da schwangen sie ihn hin und her und stie?en ihn gegen den Baum. Da mu?te

sich die falsche Mutter wieder in einen Panther verwandeln, damit sie nicht

herunterfiel. Der Panther sprang aus dem Korbe und lief weg. Allm?hlich wurde es

Tag. Die T?chter stiegen herab, setzten sich vor ihre Tür und weinten um ihre

Mutter.

Da kam ein Nadelverk?ufer vorüber, der fragte, warum sie weinten. ?Ein

Panther hat unsre Mutter und unsern Bruder gefressen?, sagten die M?dchen.

?Jetzt ist er weg, aber er kommt sicher wieder und fri?t uns auch.? Da gab der

Nadelverk?ufer ihnen ein paar Nadeln und sagte: ?Steckt sie in das Kissen auf

dem Stuhl mit der Spitze nach oben.? Die M?dchen bedankten sich und weinten

weiter. Dann kam ein Skorpionf?nger vorüber; der fragte sie, warum sie weinten.

?Ein Panther hat unsre Mutter und unsern Bruder gefressen?, sagten die M?dchen.

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